Seite 1120 der Bibel
Hesekiel 6,9-10

Gott ist ein Gott, der fern ab in seinem Reich sitzt und es nicht wirklich berührt, was auf der Erde abgeht. Es kratzt nur an seinem Ego, wenn Menschen ihn ignorieren. Er steht über all dem… Wirklich? Diese Zeilen klingen völlig anders!

„Wenn dies alles eintrifft, werdet ihr wieder an mich denken. Ihr werdet begreifen, wieviel Leid ihr mir zugefügt habt, weil ihr mir untreu geworden und anderen Göttern nachgelaufen seid…“ (V.9a)
Das klingt nach einem Ehemann, der zutiefst verletzt ist, weil seine Frau fremd gegangen ist. Man spürt den Schmerz und den Zorn darüber. Man merkt, dass es ihm darum geht, sie zurückzugewinnen. So ist Gott! Er leidet an unserer Untreue. Es macht ihn fertig mitanzusehen, wie wir ihn ignorieren und ihm andere(s) vorziehen. Deshalb rüttelt er sein Volk auf. Deshalb lässt er alles möglich über die Israeliten hereinbrechen, damit sie wieder zu ihm zurückkommen. „Dann erkennt ihr, dass ich der Herr bin…“ (V.10a)

Passt das in unser Gottesbild? Ein leidender Gott? Nicht dass er körperlich krank wäre, aber sein Herz ist krank. Krank vor Liebe. Liebe hat eine komische Eigenschaft: Sie zwingt nicht. Liebe kann keine Gegenliebe erzwingen, so sehr sie das auch möchte – sonst wäre es keine Liebe mehr, sondern ausgespielte Macht. Selbst mit allen harten Massnahmen Gottes zwingt er die Menschen nicht. Er öffnet die Augen. Er wirbt. Zuerst sanft, dann heftiger. Er führt die Folgen vor Augen, die ein Leben ohne ihn hat. Aber er überlässt dem Menschen die Entscheidung. Deshalb leidet Gott, weil er nicht zwingt. Deshalb ist er ein Stück weit „hilflos“… Ein leidender, sogar etwas hilfloser Gott („was muss ich noch tun,, um sie zu gewinnen?“). Kannst du dir das vorstellen? Oder hast du nur Raum für einen Gott, der mächtig ist und diese Macht auch ausspielt? Glaubst du, dass du nicht anders kannst als Christ zu sein (ich will ja nicht in die Hölle) und deshalb so leben musst, wie Gott das will…?

Aber Gott blieb nicht bei diesen Massnahmen stehen. Er ging bis zum Äussersten, um uns zurückzugewinnen. In Philipper 2,5-9 steht: Er verliess die Position der Macht und Herrlichkeit und wurde in Jesus einer von uns: Mensch. Mehr als einmal litt er daran, wie er abgelehnt wurde und wie die Menschen ihren eigenen Weg verfolgten. Aber er liess nicht locker, bis er hilflos ans Kreuz genagelt wurde. Keiner half ihm. Kein Mensch. Kein Gott. Er half sich nicht einmal selbst. Wegen uns. Weil er uns liebt. Deshalb blieb er dort und starb. Damit wir mit seiner Auferstehung sein neues Leben bekommen. Was für ein Gott! Gott macht sich hilflos, wegen uns.

CALL:

Der allmächtige Gott, der Himmel und Erde und das ganze Universum gemacht hat, steht uns hilflos gegenüber. Seine Liebe zu uns macht ihn hilflos. Er zwingt dich nicht. Gott macht sich selbst zu nichts – wegen dir (Philipper 2,7). Unglaublich! Mich bewegt das! Das sprengt mein Bild von Gott auf… Gibt es etwas in deinem Leben, das Gott leiden lässt? Etwas, das ihm sein Herz bricht? Etwas, das dich mehr zu anderem zieht als zu ihm? Dann ist es an der Zeit, dass du aufhörst damit. Nicht weil du musst, sondern weil Gott sich danach sehnt. Jesus hat bereits alles dafür getan, was getan werden musste, damit du zurückkommen kannst. Bist du bereit?

 

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