Seite 1127 der Bibel
Hesekiel 12,2

Wieso sehe ich so wenig von Gottes Wirken? Wieso zeigt sich Gott nicht? Wieso lässt er mich hängen und schweigt? Wieso spricht er nicht deutlicher?

Kennst du diese Fragen? Kennst du das Gefühl? Man fragt sich dann, was es denn noch braucht, ob man einfach zu wenig geistlich ist oder halt nicht zu den Lieblingskindern Gottes gehört. In der Bibel finden wir ganz verschiedene Gründe, wieso das so sein kann. Einer davon steht in unserem Abschnitt: „Sie haben Augen, sehen aber nichts; sie haben Ohren, doch sie wollen nicht hören, denn sie lehnen sich gegen mich auf.“ (V.12)
Aber das hat doch nichts mit uns zu tun, oder? Hier geht es um das widerspenstige Volk Israel und Gott, der dabei ist, es gerade zu biegen (zu richten). Das ist doch nicht unsere Situation… Wirklich nicht?

Gott sagt in diesem Vers, dass eigentlich alles vorhanden ist, was es braucht! Alles, was es braucht, ihn zu hören und ihn und das was er tut zu sehen. Augen und Ohren – nicht nur biologische, sondern auch solche für die geistliche Realität. Aber etwas funktioniert nicht so, wie es sollte. Der Grund dafür liegt bei den Israeliten. Und ich denke, dass oft (nicht immer) der Grund dafür bei uns zu suchen ist. Aber vielleicht nicht dort, wo wir ihn vermuten. Es steht nichts von Blindheit oder Taubheit. Es scheint, dass trotz funktionierenden Augen und Ohren nicht gesehen und gehört wird…

Zwei simple Erklärungen:
1. Wir sehen Gott und sein Wirken oft nicht, weil wir in die falsche Richtung schauen. Wir haben eine Vorstellung davon, was Gott tun wird, wie er handeln sollte. Wir sind so fixiert in unserer eigenen Meinung und Prägung, dass wir Gottes handeln direkt neben uns verpassen. Gottes Wirken soll so sein, wie es uns in den Kram passt. Für alles andere sind wir blind… Tragisch, denn eigentlich sollte uns Gottes reales Handeln führen und prägen und nicht  unsere Sichtweise davon.
2. Wir hören Gottes Stimme nicht, weil wir nicht wollen. Nun sagst du, dass du sehr wohl willst. Vielleicht lechzst und sehnst du dich danach. Trotzdem kannst du nicht wollen… Das hebräische Wort für „hören“ ist dasselbe wie „gehorchen“. Man könnte also auch sagen: „Sie haben Ohren, aber wollen nicht gehorchen!“ Ich verpasse Gottes Reden, weil ich nur die Erfahrung suche, aber nicht wirklich die Bereitschaft habe, auch zu tun, was ich höre. Kein Horchen ohne Gehorchen!

CALL:

Denk mal ganz ehrlich darüber nach. Darf Gott dir Charakterzüge von sich zeigen, die  dir nicht in den Kram passen? Darf Gott dein theologisches System über den Haufen werfen? Darf die Bibel als Ganzes dich wirklich prägen oder prägst du sie? Darf Gott auf eine Weise handeln, die dir gegen den Strich geht? Was, wenn Gottes Reden deinen Komfort ignoriert? Was, wenn Gottes Reden deine Pläne, Vorstellungen – dein Leben – durchkreuzt. Darf er das? Oder bleibst du lieber blind und taub für die Wahrheit des Allmächtigen?
Konkret: Wo könntest du in deinem Leben Tomaten auf den Augen und Karotten in den Ohren haben?

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